Hemsdorfer
E
inklassige
Volksschule
Hemsdorf
1918 / 1919?
Der
Lehrer
ist
namentlich
nicht
bekannt.
Der
Hemsdorfer
Lehrer
Karl
Simon
war
zu
der
Zeit
Soldat
im
1.
Weltkrieg.
Namen
der
Kinder,
von
oben
links:
Gustav
Strumpf;
Otto
Werner;
Otto
Ruloff;
(Schauster)
Otto
Ruloff;
Emma
Meier;
Frieda
Meier; Emma Schulze;[
Lehrer Karsten ??]
aus Ochtmersleben;
2.
Reihe:
Adolf
Werner,
Otto
Söder;
Friedrich
Werner;
Walter
Werner;
Minna
Ruloff;
Lieschen
Ehrecke,
Frieda
Ruloff;
Frieda
Schulze,
Frieda
Werner; Emmi Meier [meine Tante];
3.
Reihe:
Hermann
Schlüter,
Rudolf
Werner;
Karl
Schulze;
Fritz
Thormeyer;
Marlies und Gertrud Raecke; Elli Schulze; Frieda Werner;
Untere
Reihe:
Otto
Memel;
???
????;
Otto
Schulze,
Ida
Rolle;
Olga
Memel;
Lotte
Schlüter; Martha Schwitzer; Elisabeth Pitschmann; Elli Harpke.
W
ir sind im Jahr
1913 angekommen
Als Amtsnachfolger wurde ich Karl Heinr.[.ich] Simon geb. am
29.Septb. 1889 zu Dedeleben, Kr. Oschersleben bestimmt, bin auf dem Seminar in
Halberstadt ausgebildet und trat am 27.April 1911 das erste Mal in Aspenstedt,
Kr. Halberstadt ins Amt; hier vertrat ich den dortigen 2. Coll. bis Pfingsten. Dann
??? bis zum 8. August d.Jr. Von dieser Zeit ab an war ich in Neuhaldensleben an
der Knaben-Bürgerschule und Mädchen-Volksschule tätig.
Am 1. Oktober trat ich beim Inf.-Regt.27, 1. Komp. als ?????. Nach vielen trüben
Erfahrungen wurde ich am 30. September 1912 wieder glücklich als “??? ?????”
???? Musketier entlassen. Vom 1. Oktober 1912 - 30. März 1913 verwaltete ich die
einklassige Schule in Büden, Kr. Jerichow I. ~
Im Juli 1913 erhielt ich , Paul Wolff, Groß=Rosenburg (Kr. Kalbe. S.) Verfügung
von der Kögl. Reg. Magdeburg, daß ich vom 3. August 1913 bis 1. Oktober 1913 in
Hemsdorf die Vertretung übernehmen sollte, da der Verwalter(?) der Lehrstelle eine
achtwöchentliche Übung beim Infanterieregiment No. 26 in Magdeburg ableistete. Der
Auftrag der Regierung kam mir sehr gelegen, denn ich war seit 31. Januar 1913, seit
meiner Abgangsprüfung vom Seminar Barby a/E, ohne Stellung. Unterrichtet habe ich in
Hemsdorf nur vom 3. Aug. bis 15. September, da mit dem Termin die Michaelisferien
begannen. Der Gottesdienst fiel am folgenden Sonntag aus. Zur Feier des Sedantages [ 2.
September ] unternahm ich mit den Kindern einen Ausflug nach Wellen (Bahnhof), womit
ich dem Wunsche der Kinder folgte.
Auf beiden Wegen wurde eine Schnitzeljagd gemacht, bei der nur Knaben der Ober. und
Mittelstufe beteiligt waren. In Wellen wurde gemeinschaftlich Kaffee getrunken. Nachdem spielten
die Knaben und Mädchen. Um 6 Uhr ??? wir unter fröhlichen Gesang heim.
Am 15. September verließ ich Hemsdorf, um mich für mein Militärjahr vorzubereiten; denn ich
brauchte für den Pionierdienst (?) einige Grundlagen. Am 1. Oktober gedenke ich einzutreten als
Einj. Freiw. beim Pionier Batl. Nr.4. zu Magdeburg.
Hemsdorf, d. 14. Sept. 1913
Wolff,
Schulamtskanditat
Morgens 9
o
Uhr [ Amtseinführung von Karl Simon am 01. April 1913 ] wurde ich von Herrn
Pastor Krilg (?) in Dreileben in mein Amt eingeführt. Anwesend war der Schulvorstand: ??
Jacobs, ??. Herrn Horbach ? ?? FR. Horbach.
Die Pfarrstelle in Gr. Rodensleben war zur Zeit ( vom 30. März 1913 ab) vakant. Mein
Schulinspektor i.V. war der gem. ??. Pastor. Den Kirchendienst versah während dieser Zeit
Herr Pastor Külitz (?) Ochtmersleben.
Ab hier sieht es jetzt so aus, als ob der Paul Wolf seine Aufzeichnungen beendet hat.
Doch aus dem nachfolgenden Abschnitt geht nicht eindeutig hervor, wer die
nachfolgenden Zeilen verfasst hat. Möglicherweise hat sie der Lehrer Karl Simon
verfasst, der nun wieder in Hemsdorf unterrichtet, oder nochmals ein weiterer Vertreter,
der an Stelle des Paul Wolff nach Hemsdorf kam, weil Lehrer Simon noch im
Militärdienst war. Ich gehe davon aus, dass Karl Simon jetzt wieder in Hemsdorf ist
und mit einem Rückblick seine Aufzeichnungen mit der Einführung als Lehrer in
Hemsdorf, fortsetzt.
Die Schülerzahl betrug am Anfang des neuen Schuljahres:
21 Knaben und 20 Mädchen.
Am Endes des Schuljahres waren es nur noch
18 Knaben und 19 Mädchen.
Konfirmiert wurde 2 Knaben und 4 Mädchen; an letzteren verlor ich 4 tüchtige Schülerinnen, die
ich ungern von mir gehen ließ
Am Montag , d. 16. Juni 1913 fiel der Unterricht anläßlich des Regierungs-Jubiläums S.M. des
Kaisers aus. Ich Unternahm an diesem Tage nach Marienborn und Harbke. Wir besichtigten die
Sommersche Burg und Gneisenaus- Grab. Daß der Ausflug allgemein Beifall gefunden hatte, ersah
ich den aus, als wir des Abends mit grüngeschmückten Wagen vom Bahnhof Ochtmersleben
abgeholt wurden.
Unser Kinderfest fand in diesem Jahr [1913] am 21. Juli in üblicher Weise statt.
Am 26. Juli trat ich in das Inf. Regt. 26, 1. Komp. ein, um hier meine 56 tägige Übung
abzuleisten. Vertreten wurde ich während dieser Zeit v.d. Schulamtskandidaten P. Wolff *
* Vertretung
In der Niederschrift meines Vertreters vermisse ich den 13. September, an
diesem Tage wurde unser neuer Lokalschulinspektor - Herr Sup. a.D.
Hennicken? in s. Amt eingeführt. Er kam aus Seehausen i.d. Altmark. - Er
hatte hier das Amt eine Kreisschulinspektors inne.
Am 18. Oktb. fiel der Unterricht aus, wegen der Jahrhundertfeier des Schlacht bei Leipzig.
Eine außerordentliche Feier konnte ich wegen meiner Übung erst am 16. Nov. 1913 im
Horbachschen Saale unternehmen. Die Mittel zu diesem Fest erhielt ich durch zwei
Sammlungen, die nahezu 100 Mark einbrachten. Die alte Opferfreudigkeit von 1913 war also
nicht ganz ausgestorben. Viel Beifall fand mein kl. historisches Festspiel “ nach der Schlacht
bei Leipzig.”
Im Mittelpunkt dieses Einakters stand Elenore Prochaska, sämtliche Personen wurden von den
Schulkindern gespielt.
Die Musik stellte mir ??. Bähr? ??. Wansleben?, daher der anschließende Ball, der Vieler
Wunsch war.
Von Unbekannt, Photographer: Mutter Erde - Selbst fotografiert: Voss,
Karl (1993) Potsdam-Führer für Literaturfreunde, Berlin: arani,
Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4154615
Neben der Allianz verschiedener Einheiten
und Geschütze, die die
Franzosen bezwangen,
ist bemerkenswert, dass
an der Göhrde ein dem
Freikorps der Lützower
Jäger zuzuordnender
Soldat namens August
Renz kämpfte, der in Wahrheit aber eine als
Soldat verkleidete Frau war. Ihr Name,
Eleonore Prochaska,
Am 7. Nov. revidierte Herr (hauptamtliche) Kreisschulinspektor Radtke? die Schule.
Zu Weihnachten veranstaltete ich im Horbachs Saal einen Familienabend - Der Ertrag von der
Jahrhundertfeier + letzteren verwendete ich zum Kauf einer Trommel. Ich habe zur Zeit 1 Trommler und 3
Pfeifer; die Querflöten sind bis jetzt noch Eigentum der Knaben. Ich gedenke auch diese bald zum
Schuleigentum machen zu können.
Wir sind im Jahr 1914 angekommen
Am 7. Januar 1914 erhielt ich zum 2. Male den Hohen Besuch des Herrn Kreisschulinspektors.
Fünf Tage später traf nun Hl.? Superintendent als ???schulvesitor in die Tür.
Zu, aber ein Mensch gewöhnt sich schließlich an alles, auch an Revisionen.
Am Vorabend von Kaisers Geburtstag [27.01.1914] machte ich mit meinen Kindern einen
Fackelzug unter Vorantritt unserer kl. Schulkapelle. Am 27. morgens 6 Uhr war grß.
Wecken durch unsere Musik.
Am 1. April wurde die Schule geschlossen. Wieder ist ein Jahr der Schularbeit
verflossen. Viel habe ich gelehrt und mehr gelernt.
Am 16. April [1914] begann ich mit 16 Knaben, 19 Mädchen (darunter 4 Neue) das
neue Schuljahr.
[Hinweis auf Krieg?]
Gott möge es zum Segen gereichen lassen.
Gott möge es zum Segen gereichen lassen.
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