Hemsdorfer
E
inklassige Volksschule Hemsdorf 1938
Foto von R. Werner
Kinder
von
oben
links:
Georg
Behrend,
Heinz
Werner,
Wiedhold
Diestel
?,
Otto
Thormeier,
Heinrich
(Heini)
Schwitzer,
Rudolf
(Rudi)
Pitschmann,
Gustav
(Täve) Ihle, Waltraut Ruloff, Edith Ruloff, Ruth Behrends.
Zweite
Reihe:
Erich
Meyenberg,
Gerhartd
Pitschmann,
Friedrich
(Fritz)
Ringel,
Günther
Maaß
?,
Friedrich
(Fritz)
Thormeier,
Siegfried
Werner,
Elfriede
Ruloff,
… ? …, Hertha Werner, Jutta Meyenberg.
Vordere
Reihe:
Gustav(Sohne)
Werner,
Rudolf
(Rudi)
Werner,
Ilse
Werner,
Elsa
Schwitzer,
Ruth
Werner,
Ließelotte
Spieß,
Giesela
Ringel,
Brunhilde
Denecke,
und
Siegmar
Meyenberg
Namensnennung R. Werner
L
ehrer Ewald Heine
Der Wunsch meines Vorgängers erfüllte sich nicht.
Als
Nachfolger
wurde
ich,
E
wald
Heine,
durch
Verfügung
der
Kgl.
Regierung
am
1.
April
1910
in
Hemsdorf,
meiner
ersten
Stelle,
als
auftragsweise
beschäftigter
Schulamtskandidat
angestellt. Geboren bin ich in Hakenstedt, Krs. Neuhaldensleben.
In
den
Jahren
1904-07
besuchte
ich
die
Prägarandenanstalt
in
Weferlingen
,
meine
Ausbildung
auf
dem
Seminar
erhielt
ich
von 1907-10 in Neuhaldensleben.
Eine
offizielle
Einführung
in
mein
Amt
fand
nicht
statt,
da
Herr
Pastor Diesner
erkrankt war.
Bei
meinen
Eintritt
zählte
die
Schule
Mädchen
und
Knaben.
Da
ich
vom
Seminar
weder
theoretische
noch
praktische
Vorkenntnisse
von
der
zweckmäßigen
Einrichtung
und
richtigen
Verwaltung
einer
einklassigen
Schule
mitbrachte,
so
bedurfte
es
erst
einer
langen
Zeit
intensiver
Arbeit,
um
vom
unsicheren
Tappen
ins
Dunkle
zu
einem
geordneten
Unterrichtsbetriebe
zu
gelangen.
Unmittelbar
nach
den
diesjährigen
Herbstferien
vermehrten
sich
in
auffälliger
Weise
die
Fallziffern
infolge
zahlreicher
Halserkrankungen.
Als
man
ärztliche
Hilfe
in
Anspruch
nahm
stellte
sich
in
vielen
Fällen
Erkrankung
an
Diphtheritis
heraus,
von
der
nach
und
nach
eine
große
Anzahl
Kinder
und
Erwachsene mehr oder weniger gefährlich befallen wurden.
Infolge
der
ansteckenden
Gefahr
dieser
böswilligen
Krankheit
wurde
auf
Anraten
des
Ortschulinspektors
die
Schule
am
19.
November
auf
unbestimmte
Zeit
geschlossen.
Am
23.XI.
besuchte
der
Kreisarzt
Dr.
KLUGE
die Schule und setzte den Schulanfang auf den 5. Dezember fest.
Da
ich
bis
dahin
keine
anderen
Weisungen
erhielt,
begann
ich
den
den
Unterricht,
trotzdem
noch
fast
50%
(darunter
der
letzte
Jahrgang
vollständig)
fehlten.
Erst
im
Januar
des
neuen
Jahres
(1911)
erlosch
die
Krankheit, der glücklicherweise keines von den Schulkindern zum Opfer gefallen war.
Der
Mangel
an
Spielgeräten
bewog
mich
gelegentlich
des
Kinderfestes
eine
Sammlung
in
der
Gemeinde
vorzunehmen,
die
mich
in
stand(?)
setzte,
einen
Fußball
zu
beschaffen,
der
sowohl
bei
den
Kindern
als
auch
bei der Jugend ein lebhaftes, sportliches Interesse hervorrief.
Zum größten Vergnügen der zahlreichen Zuschauer tobte man sich fast allabendlich auf der breiten
Dorfstraße aus. Leider war mit dem Ende der Spielzeit auch der vielgebrauchte Ball dahin.
Der
Winter
brachte
uns
die
Mittel
zu
einem
neuen.
Im
November
veranstaltete
ich
nämlich
einen
Familienabend,
zu
dem
die
Vortragsfolge
beiliegt.
Sehr
beifällig
wurden
die
Kindlich-?????
überaus
humoristischen Kinderszenen aufgenommen, in dem die Kleinen ihre ???mischen Künste zeigten.
Der
Vortrag
des
Liedes
von
der
Glocke(??)
(für
????
Kinderchor,
Duett
und
Quartett)
hatte
in
seinem
musikalischem
Teil
(Romberg)
große
Schwierigkeiten,
die
aber
infolge
zahlreich
vorausgenommener
Übungen
glatt
überwunden
wurden.
Durch
die
Teilnahme
der
erwachsenen
Jugend
an
dieser
Darbietung
wurden
die
ersten
Anfänge
der
Jugendpflege
vermittelt.
Das
mehraktige
Theatstück:
"Die
Heinzelmännchen" blieb uns noch lange in Erinnerung.
Die
Einnahme
reichte
vollkommen
zur
Anschaffung
eines
neuen,
stärkeren
Fußballer aus.
Kurz
vor
Weihnachten
veranstalteten
wir
im
Horbachschen
Saale
eine
Weihnachtsfeier,
deren
Programm
ebenfalls
beiliegt.
Die
ansprechende
Feier
war
sehr
gut
besucht
und
brachte
die
stattliche
Einnahme
von
22,50
M
.
Davon
wurden
zunächst
die
Kosten
zu
beiden
Veranstaltungen
bestritten.
Sodann
schaffte
ich
als
Anschauungsmittel
für
den
Geschichtsunterricht
folgende
Bilder
aus
dem
bekannten
Wachsmuthschen
Vorlagen (Leipzig) an:
1
.
Die Schlacht im Teuto. Wald (Knackfuß)
2
.
Die Gothenschlacht am Vesuv. Tejas Tod. (Zick)
Kurz
vor
Pfingsten
1912
erhielten
wir
einen
neuen,
von
Herrn
Regierungsrat
Philipp
ausarbeiteten
Lehrplan
für
1
Klass.
Schulen,
nach
dem
noch
in
denselben
Jahr unterrichtet wurde.
Zu Ostern wurden 3 Knaben und 1 Mädchen konfirmiert.
Auch ich verlasse nun Hemsdorf, um den Königs Rock anzuziehen.
Nach
3
jähriger
Wirksamkeit
schaue
ich
zurück.
Gewiß
-
wir
haben
uns
beide
entwickelt - Lehrer und Schüler. Und wie wäre es auch anders !
Man
ist
ja
leicht
geneigt,
an
falschen
Lebensabschnitten
seine
Arbeit
über
Gebühr
einzuschätzen
und
über
gewisse
dunkle
Stellen
stillschweigend
hinwegzusehen.
Nun
wohl
!
-
Der
rechte
Erfolg
der
Arbeit
liegt
ja
in
anderen
Händen,
und
was
die
"dunklen
Stellen"
anbetrifft
so
wird
ein
Klardenker(?) immer dankbar sein. Und:
“Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen”.
Hemsdorf, den 30. März 1913
Zeilen von Ewald Heine in der Schulchronik
I
m Jahr
1910 angekommen
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