Den Zugang zu ihren Räumlichkeiten haben Werners vom Hausflur aus. rechts, Von hier aus kommt man in die Küche. Ihre Küche, die auf dem Foto sich rechts neben der Veranda befindet. Dieser Zugang über das Treppenhaus zur Küche ist bis zum Ende der 1950 Jahre begehbar. Monika Langer die T ochter von Arnold und Gretchen, welche in meinen Alter ist, kommt Abends ab und zu zum Sandmann gucken zu uns rüber, da Werners noch keinen Fernseher haben. Zu diesem Zeitpunkt haben Werners vermutlich aber auch schon einen separaten Zugang zu ihrem Wohnbereich. Dieser befindet sich mittels einer Steintreppe in der Durchfahrt zwischen Speicher und Wohnhaus. Hier wurde ein zusätzlicher Eingang geschaffen. Über einen Steintritt gelangt man in einen Vorraum, Flur, der Früher als Toilette, Waschraum diente, oder zumindest als Sanitärbereich von den Angestellten und Bewohnern genutzt wurde. Denn auf der Hofseite unter den Küchenfenster befand sich die Klärgrube. Diese war aber nicht mehr in Betrieb. Von diesem Flur , in dem Werners auch noch eine Waschgelegenheit (Waschbecken) hatten, gelangten sie über das Schlafzimmer, rechts Richtung Straße über eine Durchgangstür in ihr Wohnzimmer. Das auch, wie gesagt, durch eine jetzt verschlossene Tür direkt über den Hausflur zugänglich war. Von Werners ihren Flur, führte vor dem Fenster zum Hof, eine steile Treppe in eine der oberen Kammer, von der man das oben gelegene Treppenhaus und dann das Zimmer auf der östlichen Giebelseite mit einer weiteren dahinter liegenden Kammer betreten konnte. Der Obere Flur wurde um 1960 mittels Presspappenwand getrennt. Da dort auch der rechte Schornstein vom Flur zugänglich war, kann ich mich an eine Grude erinnern die hier stand und mit der wir später noch das Essen in unserer Küche kochten, bevor der Flur abgetrennt wurde. Arnold und Gretchen Langer zogen mit Tochter Monika bald nach Magdeburg. Sie bekamen noch Zwillingstöchter und einen Sohn Ralf. In den Ferien waren sie fast immer hier in Hemsdorf bei Oma und Opa. Dann hörte man sie oft, wenn sie zum Schlafen über die Leiter nach oben in die Mittelstube gingen.
Am Anfang benutzten noch beide Familien den Haupteingang des Hauses durch die hier zu sehenden Veranda. Nach einer massiven Hauseingangstür aus Holz betrat man schon den Hausflur, wo zunächst eine Sandsteintreppe nach Oben und eine in den Keller führte. Unten am Ende der Kellertreppe rechts lagen die Keller der Familie Robert Werner. Im Flur, geradezu, Hochparterre, führt die Tür zu dem zuvor genannten großen Dielenzimmer , die Schiebetür zu unserem Wohnzimmer ist schon zugemauert. Von der Straßenseite her befindet sich dieses Zimmer in der Mitte des Hauses und ist jetzt noch ca. 20m² groß. Es wird als Wohnzimmer von Familie Robert Werner genutzt. Eigentlich gehört dieses Zimmer zu ungleichen Teilen beiden Familien. Die Grenze geht genau durch das Fensterkreuz des linken Fenster zur Straße. Durch eine akorate Teilung hätte wahrscheinlich keiner den Raum ordentlich nutzen können. Zugänglich ist dieses Zimmer auch durch ein nach Osten hin angrenzendes Zimmer, ca. 16m², ebenfalls an der Straße, was als Schlafzimmer dient.
Im Haus selbst befanden sich im Hochparterre 5 Räumlichkeiten. Links, ca. 16m² groß, befand sich unsere Küche, mit 2 Fenster zum Hof. Dieser Raum hatte früher auch noch, wie der Raum dahinter an der Straße jeweils an der Giebelseite zum Hoftor ein Fenster. Möglicherweise wurden die Räume gewerblich genutzt. Untereinander waren sie mittig mit einer Tür verbunden. Der Raum in der Mitte des Hauses zur Straßen hin war der wohl größte Raum im Haus und mit einer in die Wand zu schiebenden Trenntür nochmals geteilt. Mit ca. 32m² eignete sich hervorragend als familiäres Esszimmer. Ein großer herrschaftlicher Speiseraum, oder großer „Laborraum“? Ob er nach dem Krieg noch so vorhanden war und erst durch die Teilung des Hauses zugemauert wurde, ist mir nicht bekannt. Der Raum hinter der Küche zur Straße hin, ebenfalls ca. 16m², war unsere Stube (Wohnzimmer) und wurde bis in den 70er Jahren mit einen Kachelofen zu besonderen Anlässen und ab und zu am Wochenende genutzt. Hier stand auch der Fernsehapparat. Es war die gute Stube. Unser Fernsehapparat ein „Rafena Dürer“ . Um 1959, als die Türen im Haus nachbarschaftlich noch nicht zugemauert waren, kam Monika Langer, eben so alt wie ich, die Tochter von Gretchen und Arnold Langer , abends zum Sandmann gucken zu uns rüber. Gleich durch die Tür zu Werners Küche, die vom Hausflur abging, dort wo eine große Holztreppe nach oben führte. Die Fenster zur Westseite am Haus Richtung Hoftür, kenne ich nur zugemauert, da sonst überhaupt keine Stellflächen in den Räumen, Küche und Wohnzimmer, vorhanden gewesen wären. Meistens spielte sich alles in der Küche ab. Hier stand der Ofen auf dem auch gekocht wurde oder zumindestens Wasser und Essen warm gehalten wurde und bis in den 1960ern eine Grude. Ein elekrischer Herd stand am Fenster zum Hof was sich in Höhe der Veranda befand. Die Elektrik hat der Elektriker Wasser zum Waschen und Kochen gabs aus dem Eimer neben dem Waschbecken was sich gleich neben der Eingangstür vom Flur befand. Auf dem Ofen oder in der Grude die ja immer warm war, stand ständig ein kleiner Topf mit Regenwasser. Damit wurde sich auch gewaschen, es war besondes weich und enthielt im Sommer auch die eine oder andere Mückenlarve. In der Küche stand noch ein Chaiselongue , auf diesem hielt mein Vater nach dem Mittagessen seine Mittagsruhe. In dieser Zeit konnten sich auch die Pferde erholen, bevor sie zur zweiten Schicht wieder angespannt wurden. Darüber ein Regal auf dem ein größeres Röhrenradio stand. Später kam noch ein Kühlschrank hinzu. In der Mitte der Küche stand der Esstisch mit 6 Stühlen. An der Wand zum Flur stand die Spüle zwischen Herd rechts und Waschbecken links. Die zwei Abwaschschüsseln konnte man einschieben, so das sie bei Nichtbenutzung wenig Platz einnahmen. Ein Sessel vor dem rechten Küchenfenster, daneben ein Steintopf mit Schmalz. Der Hausflur ist mit einer komfortablen breiten Holztreppe versehen und Licht kam durch ein auf der Hälfte befindliches Flurfenster direkt über die Veranda und oben mittels einer Empore die oberen Zimmer begehbar macht. Hier befinden sich noch 3 große Zimmer, zwei mit ca.16m² und eins mit ca. 20m² und vier Kammern(zimmer) mit schrägen Wänden, die von den jeweiligen Zimmern auf der Stirnseite des Hauses zu betreten sind. Das Haus ist ungeachtet der Lage von Räumlichkeiten genau in der Mitte getrennt und vom Fam. Meier links und Fam. Werner rechts bewohnt.
Im Haus gab es keine Zentralheizung. Auch zu Raeckes Zeiten nicht. Geheitzt wurde mit Durchbrandöfen oder Kachelöfen. Wasserleitung hatte es wahrscheinlich gegeben. Durch die Aufteilung des Hauses gab es diese jedoch nicht mehr, bzw. wurde über die Hausbrunnen versorgt. Auf Werners ihrer Seite, gab es keinen Hausbrunnen. Ihre Wasserpumpe stand im Keller am östlichen Kellerausgang, welcher unter das große Schleppdach zwischen Speicher und Wohnhaus führte. Es sind die 3 rechten Kellerfenster auf dem Foto. Wasser wurde mit der Pumpe aus dem an der Straße gelegenen Brunnen vor dem Speicher mittels eines Saugleitung gezogen. Dieser Kellerraum ist auch der Größte der insgesamt 5 Kellerräume. Hier soll, so mein Vater auch eine Schmiede vorhanden gewesen sein. Ich habe solche eine nicht gesehen. Lediglich eine gemauerte Kochstelle war hier vorhanden. Der hier eingelassene Kessel wurde zum Schlachten und Wäschewaschen durch Werners benutzt. Denkbar wäre auch, dass hier Essen für die Erntehelfer und Fremdarbeiter gekocht wurde, die zur Ernte im Speicher (Kaserne) wohnten. Unsere Familie hatte 3 Kellerräume. Einer der Mittlere war unser Waschkeller mit einem großen transportablen Waschkessel und ein großes hölzernes Waschfass. Später kam auch einen Bottischwaschmaschine mit elektrischer Wringe dazu. Diese wurde später durch eine WM66 abgelöst. In diesem Raum wurde auch geschlachtet. Otto Memel war der, der die beste Wurst machte. Er hatte immer eine Zigarrenstummel im Mundwinkel die er vor sich hinpaffte und unzähligemale angezündet wurde und die nur herausgenommen wurde, wenn es ein Bier oder Schnaps gab. Alle hingen an seine Lippen und wollten nicht verpassen, wenn die immer länger werdende Zigarrenasche endlich in die Wurst viel, oder Otto es schaffte sie vorher in den Kohleeimer abzuschnipsen. Zum Räuchern von Wurst und Schinken gab es in der Ecke auch eine Räucherkammer. Im hölzernen Waschfass wurde auch schon mal gebadet. Meistens in der Winterzeit. Auch im Waschkessel, wo sonst die Wäsche oder die Wurst gekocht wurde, habe ich gebadet, wenn sich die Mutter mit dem vielen hin und her des Badewassers nicht soviel Arbeit machen wollte. Der Keller an der Westseite, war unser Kartoffelkeller . Hier wurden jedes Jahr über das Seitenfenster mittels eine Schütte ein ganzer Ackerwagen voller Kartoffeln für Mensch und Vieh eingelagert. Diese wurden auf unseren Acker mit Hand und Kartoffelschleuder gerodet und in Handarbeit in Säcke aufgesucht. Am Anfang fuhr mein Vater mit seinen Pferden die Kartoffeln auf den Hof. Später mein Bruder Dieter (Jonny) mit dem Traktor. Auf einer Ablage vor den eingelagerten Kartoffeln standen immer mal wieder Leckereien wie Rühr- und Blechkuchen , Reste vom Mittagessen oder der Sonntagsbraten . Zum Leidwesen meiner Mutter bedienten wir uns oft zwischendurch um unseren Appetit zu stillen. Meine größeren Brüder auch schon mal am Sonntagsbraten, wenn sie spät abends aus der Gastwirtschaft von Erich Memel kamen. Der hinteren Keller, zur Straße hin, war unser Vorratskeller . Hier wurde das Eingekochte vom Schlachten und aus dem Garten und andere haltbare Lebensmittel gelagert. Auch Gemüse und Obst. Die Keller waren allesamt sehr kühl aber auch frostfrei. Der Fußboden war überall mit Sandsteinplatten ausgelegt, die durch die Verdunstung zusätzlich kühlten und frisch hielten. Dann gab es noch den Kellerhals . Eine Nische im Keller unterhalb der Steintreppe welche im Hausflur ins Treppenhaus führte. Hier befindet sich auch ein Brunnen der mit dicken Holzbohlen abgedeckt war. Irgendwann haben mein Vater und meine Brüder diesen von Schutt und Asche befreit und wieder nutzbar gemacht. Da ich mich noch gut daran erinnern kann, nehme ich an, es war so Anfang der 1960er Jahre, als ich schon 5 Jahre alt war. Wer ihn zugeschüttet hatte kann ich nicht sagen. Sehr ergiebig war er mit seinen 5 Meter Tiefe nicht. Gerechnet ab ab Kellerfußboden. Er erfüllte aber lange Zeit seinen Zweck. Das Wasser war jedoch sehr kalkhaltig und die Töpfe mussten wurden regelmäßig mit Essigwasser vom Kalkstein befreit. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich mal die Holzbohlen bei Seite genommen habe und mit der Hand die Wasseroberfläche im Brunnen berühren konnte. Mein Vater hat mal erzählt, dass er mit dem Pferdefuhrwerk und eine großen Wasserwagen voll mit Wasser in den Brunnen gefahren hat. Dieser war dann auch randvoll. Die Freude währte jedoch nicht lange, schon am nächsten Tag hatte sich das Grundwasser wieder egalisiert. Der Brunnen ist auf einen Eichenkreuz gemauert und ca. 6m tief. Größere alte Eisenrohren im Brunnen lassen vermuten, dass dieser Brunnnen mit anderen Brunnen verbunden war. Unsere Hauswasserpumpe stand anfangs unterm Kellerhals und später im Kartoffelkeller, weil sie dort besser zugänglich war um Störungen zu beheben. Übrigens die Pferde hießen Lotte und Brausewind . Ob das mit Brausewind stimmte oder mein Vater geflunkert hat, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
R echts vom mittleren Flurfenster, oberhalb der Veranda, wohnt Familie Robert Werner, links davon meine Eltern, Familie Willi und Hildegard Meier, geb. Lorchheim . Als Neubauer erwarb mein Opa, Otto Meier, eine Haushälfte 1946 im Zuge der Bodenreform. Wohlgemerkt die Hälfte des Hauses. Robert und Hulda Werner waren Mieter der andere Hälfte. Diese Hälfte gehörte wahrscheinlich dann der später gegründeten LPG. Robert Werner wohnte hier mit seiner Frau Hulda, geb. Günther , und der gemeinsamen Tochter Margarete (Gretchen)*1932 . Vor dem 2. WK war Robert als Arbeiter auf den Reackeschen Hof beschäftigt. Die Eheleute Robert Werner gehörten zu die vielen Werner - Familien, die seit mehreren Jahren in Hemsdorf lebten und arbeiteten. „Prominentester war der Windmüller Friedrich Werner und so will ich es mal benennen, Rudolf Werner (Rudi) , der viel für die Hemsdorfer Geschichte recherchiert hat und viele seiner Beiträge auch auf dieser Homepage zu finden sind. Robert Werner und seine Frau Hulda lebten hier sehr bescheiden, was man wohl allen Hemsdorfern nach dem Krieg nachsagen konnte. Ich habe die Familie als sehr umgänglich, hilfsbereit und ruhig in Erinnerung. Modernisierung oder Investitionen wurden bis zu ihrem Wegzug oder Tode nicht getätigt. Was ich bis dato auch nicht wusste, dass die gemeinsame Söhne von Robert und Hulda, Hans Werner, als Panzerfahrer in Italien und Erich Werner, als Meldereiter in Russland gefallen sind. Das Haus gehörte bis zur Enteignung zum Anwesen des Reackeschen Hofes , dessen Abschluss rechts der „Speicher“ oder früher auch „Kaserne“ genannt, bildete. Der Speicher wurde um 1907 erbaut. Noch heute zeugt eine eingeritzte Jahreszahl in einem Türsturz vom Jahr 1909 . Es gibt aber Hinweise, das hier schon früher noch ein anderes Gebäude stand und vermutlich ein Teil des Speicher auf dessen Fundamente errichtet wurde. Die letzten Bewohner zum Endes des 2. Weltkrieges waren vermutlich die Familie des Ingenieurs Edler von Hoessel , mit Frau und 5 Kinder . Und die Familie Wunderling . Letztere waren die S chwiegereltern des Lehrers Herwarth Banse . Das Haus wurde möglicherweise auch als Altenteil konzipiert und beherbergte bis zum Kriegsende 1945 das Laboratorium zur Pflanzenzucht - Raeckescher Dickkopfweizen -. Durch die Bodenreform wurde nicht nur das Haus und der Hof geteilt sonder die Familie Reacke enteignet und der Besitz vorzugsweise an Neubauern aufgeteilt. Mein Opa, Otto Meier , vorher Arbeiter und Verwalter bei Raecke, meldete sich auf eine Neubauernstelle und wurde am 01.03.1946 Eigentümer des übergebenen Grundstücks. Dazu wurde auch ein Kredit durch meinen Opa aufgenommen. Mein Vater Willi Meier war zu diesem Zeitpunkt noch in russischer Gefangenschaft . Sein Schicksal immer noch ungewiss. Erzählungen berichten, dass wir auch vor und während des Krieges in der Wilden Zicke und im Turm (Kontor) von Raeckes Gut gewohnt haben. Meine Eltern mit meinen Brüdern Dieter, Günter und Georg zeitweise auch in der Stadt - Magdeburg-, wegen des Geldes und der Arbeit. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wohnten noch verschiedene Familien in dem Haus. Abwechselnd oder auch gemeinsam. Wohnraum war knapp und die Bedürfnisse, was den Kompfort und Platz anging, war man noch nicht so verwöhnt wie heute. Durch Erzählungen weiß ich von folgenden Familien die hier wohnten: Otto und Minna Meier, meine Großeltern; meine Mutti Hildegard Meier mit den Kindern Dieter (6), Günter (4) und Georg (3); Berta Decke mit den Kindern Erika, Lilo und ???; Robert und Hulda Werner mit der Tochter Margarethe (Gretchen), Wilfried und Gisela Goedecke. Wilfried und Gisela (mein Onkel und Tante, väterlicherseits) halfen auch meinen Großeltern in der Landwirtschaft. Da mein Vater Willi noch in Gefangenschaft war, stand auch die Option, dass Wilfried den Hof übernahm. Das erste Lebenszeichen von meinen Vater aus der Gefangenschaft kam mit einer Postkarte des Roten Kreuzes der U.d.S.S.R, welche am 12. August 1946 geschrieben wurde. Das Haus wurde vermutlich um 1880 als Laboratorium und Altenteil der Familie Raecke errichtet. Bei späteren Umbauten und Modernisierungen im und am Haus ergab sich oftmals die Frage, warum gerade so gebaut wurde und nicht anders. Aber es war wahrscheinlich die Kombination von Wirtschaftshaus - Laboratorium - und Wohnhaus - Altenteil. Auch sollte es standesgemäß sein. Die Familie Raecke hatte im Ort die größte Landwirtschaft und mit Saat- und Tierzucht in Deutschland einen anerkannten Ruf. Im Ort waren Raeckes wohl die größten Arbeitgeber. Ich wohne in dem Haus, in dem ich auch am 10. September das Licht der Welt erblickte seit 1955. Aus dieser Perspektive möchte ich auch das Haus und seine Geschichte beschreiben. Das Haus was solide errichtet wurde, war 1950 gerade mal um die 60-70 Jahre alt.
letzte Aktualisierung  14. Januar 2023
Diese Seite wurde am 18. Oktober 2022erstellt!
Ein Foto, so um 1955 entstanden,    erzählt seine Geschichte!  Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher Vom Heizen, Schlachten, Keller und Brunnen Es sind die 1960er und 1970er Jahre. Familie Werner ihr „Reich“ Kinderzimmer und  obere Etage
Kam man über die große hölzerne Flurtreppe nach oben, ist das Teppenhaus wie eine Empore, von der man die oberen Stuben betreten kann. Jetzt war der östliche Bereich mit einer simplen Presspappenwand zu Werners Seite abgetrennt und tapeziert. Kam man die Treppe hoch befand sich gerade zu, in der Mitte des Hauses zur Straße hin, wie genau darunter das größte Zimmer, nur wie schon beschrieben war im unteren nachträglich der Durchgang zugemauert worden. und war vermutlich eine Essdiele oder der Laborraum? Es betrug so ca. 20m². Also das große Mittelzimmer oben war das Schlafzimmer meiner Eltern. Wobei meine Mutter öfter mal im Haus die Funktionen der Zimmer gewechselt hat. So war es auch mal Stube und das untere Wohnzimmer hinter der Küche wurde dann das Schlafzimmer. War das Schlafzimmer oben, wurde es für uns Kinder kompliziert. Insbesondere für meine Brüder wenn sie zu später Stunde von Erich Memel aus der Kneipe sich in ihre Betten schleichen wollten. Die Holztreppe knarrte an bestimmten Stellen und die Schlafzimmertür oben war immer ein Spalt offen. Geschlafen haben wir in das obere Zimmer links, mit Blick Richtung Dorfteich. Hier gingen dann nochmals zwei Kammern ab. In diesen haben wir Jungs geschlafen. Im Winter war der Atem an Wände und das Kammerfenster gefroren. Mit vorgewärmten Federdecken und auf dem Ofen gewärmte Steine wurde ins Bett gegangen. Beheizbar waren die Kammern nicht. Maximal vom Mittelzimmer wenn der Ofen angeheizt wurde. Dieses Zimmer hatte meine Schwester Hannelore bis Ende der 1968er in Beschlag. Danach, alle meine Geschwister waren aus dem Haus, war das mein Zimmer, geschlafen habe ich noch auf eine Kammer.
Die Mittelstube und die Kammern
Heute zurückblickend, für mich gabs nichts schöneres, als im Sommer gegen 20:00 -21:00 Uhr im Bett zu liegen und zu erleben wie es langsam Dunkel wurde. Es war warm im Zimmer. Vor dem Fenster stand eine große Birke. Die erste Straßenlampe stand in Höhe des Turms (Kontor) an Braumanns Garten, die zweite am Teich. Mit Hilfe ihres Lichtes konnte man mit den Händen Figuren an die Wand projizieren. Vom Teich her kam das Froschkonzert und Nachtigal und Käuzchen wechselten sich mit ihren Rufen ab. Wenn ein Fahrzeug die Schrotestraße herunter kam, wanderten durch die Lichter zusätzlich Schatten durchs Zimmer. Meine Eltern waren dann noch meistens wieder auf dem Acker und verzogen und hackten die Rüben, die sie als LPG Mitglieder pflegen mussten. Auch im Winter war es jetzt komfortabler. War in den links und rechts liegenden Kammern wieder die Fenster zugefroren, konnte ich jetzt mit eine transportablen Kachelofen heizen. Wenn die Ofenplatte glühte roch es unverkennbar nach dieser Ofenwärme. 80 Zentner Brikett, etliche Zentner Braunkohle wurden zum Heizen jedes Jahr im Schuppen eingelagert. Der einzige Nachteil war, die Fliegen, die sich im Rollladenkasten zur Winterruhe begeben hatten, wurden durch die Wärme wieder putzmunter und schwirrten durch Zimmer. Wie schon beschrieben gingen links und rechts von meinem Zimmer mittig noch Türen zu den dahinter liegenden Kammern ab. Die Kammer zur Hofseite war zuvor der Schlafraum von meinen Brüdern und mir. Hier standen zwei metallene Doppelstockbetten und ein einzelnes Bett, ebenfalls aus Metall. Hier wurde nur geschlafen, mehr Möbel passte auch nicht rein. Auf der anderen Seite zu Straße hin war unsere Speisekammer. Hier hingen die Geräucherten Würste, Speck und Schinken. Hier stand auch eine Zeit lang das Bett von meinen ältesten Bruder Dieter. Auch meine Großmutter Minna Meier hat hier eine Zeitlang ihr Bett und ein paar Möbel stehen gehabt. Neben den Würsten. Kurios wurde es, wenn wir was ausgefressen hatten und sollten dann hungrig ins Bett gehen. Dann wurde sich noch schnell ein Stück Brot aus dem Keller geholt und die Wurst hing ja neben unserem Bett.
Haus um 1909
Am Haus sind noch die Freileitungen zu sehen, die den Strom zu der Darre auf der der Fotograf steht, leiteten. Der Schatten rechts oben und unten auf dem Bild zeigen den Fotograf und einen noch damals vorhanden größeren Aufbau. Links hinten ist ein Teil des Anwesens der Familie E. Schwitzer zu sehen und der große Ahornbaum vor Pitschmanns Haus , was nicht auf dem Bild zu sehen ist und dass von dem Kolonisten Emanuel Jung (1771) gebaut wurde. Der Fotograf ist mein Bruder Günter, der seinen Bruder Georg fotografiert und damit ein unwiederbringliches Zeugnis des damaligen Grundstücks für uns festhielt. Die Hölzerne Veranda habe ich nicht mehr kennen gelernt. Erich Meyenberg der Maurer war und auch in Hemsdorf wohnte, hat an dieser Stelle eine Veranda aus Stein gemauert, ohne Verzierungen. Das Hausdach war mit Schiefer gedeckt und mit Blitzableiter versehen. Den Speicher haben zu der Zeit verschiedene Einwohner als Lager benutzt. Futtermittel oder auch andere Sachen wie Möbel wurden dort gelagert. Dort wo das Tor unter dem Schleppdach am Speicher zu sehen ist, soll Reacke seine Kutsche und Schlitten gestanden haben. Später nutze Familie Otto Schulze der mit seiner Frau Edith und Tochter Monika auf der anderen Seite des Speichers, im Speicher eine Wohnung hatten, diese Räumlichkeiten als Werkstatt und Garage. Sie hatten mit Richard Schulze einen LKW H6 und betrieben ein Fuhrgeschäft.
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Hemsdorf, den 15.Januar 2023 Hemsdorf, den 22.Oktober 2022 Aufgeschrieben von Udo Meier
Sicherlich gibt es noch mehr zu berichten. Vielleicht passt es nochmals an dieser oder anderer Stelle .
An der rechten Hausecke weiter oben ist die Hoflampe angebracht, nicht so gut zu erkennen die Lampe auf der Linken Seite. Entlang des linken Hausgiebel vom Hoftor liegen große Schwere Sandsteinplatten. Sie markieren noch den alten Gehweg von der ehemaligen Hoftür die sich an der linken Giebelseite des Hauses an der Straße befand und wahrscheinlich schon vor längere Zeit an ihrer jetzigen Stelle, links vom Torweg (Hoftor), am Schuppen eingebaut wurde. Es war für mich immer Rätselhaft warum dort so große, breite Sandsteinplatten lagen. Sie kamen eigentlich von nirgendwo und führten zu Veranda. Von der Hoftür zur Veranda führte eigentlich kein befestigter Weg. Die Erklärung finden wir auf dem nebenstehenden Foto um 1910. Dort ist der Hofeingang mit Hoftür gut zu erkennen. Das Foto ist mit Sicherheit zwischen der Fertigstellung des Speichers nach 1907 und der Elektrifizierung in Hemsdorf im Jahre 1911 entstanden. Den Stromleitungen sind noch nicht zu erkennen. Der Hof an sich war mit Bockasche aus den Öfen der Zichoriendarre, der alten Kaserne, befestigt worden, damit die schweren Ackerwagen nicht so leicht einsackten wenn schlechtes Wetter war. Als mein Vater später auch in die gegründete LPG „Groß Berlin“ eintrat wurde die private Viehhaltung unsererseits auf dem Hof zurückgefahren. Die Pferde die ansonsten im Speicher ihren Stall hatten wurden dann in Hemsdorf auf dem LPG - Hof, jetzt Versammlungsraum der Freiwilligen Feuerwehr eingestellt. Wie das mit unserer Kuh namens Blume , die uns mit Milch versorgte, von statten ging weiß ich nicht. Auf dem Grundstück in der Familie wurden dann nur noch Schweine, auch für die geforderte, staatlichen Abgaben, Ziegen, mit der Milch wurden auch die Ferkel versorgt, Hühner, Enten Gänse und Kaninchen in den neu gebauten Ställen gehalten. Bei Werners wurden dann auch Kälber von der LPG zur Aufzucht in den neu Aufgeteilten bzw. jetzt der LPG gehörenden Speicher und Schuppen untergestellt. Nicht selten waren die Tiere auf den ganzen Hof unterwegs. Auch ein großer Mistberg wurde auf dem Hof angegelegt. Kohlen, die für die Einwohner vom Bahnhof Ochtmersleben zum Verkauf an die Hemsdorfer geholt wurden, wurden hier auch eine Zeitlang gelagert. Das weiß ich deshalb, weil meine Mutti mir erzählt hat, dass ich immer ganz oben auf den Kohlenberg gespielt habe und im Gegensatz zu Monika ,die dort nicht spielen sollte, ziemlich sauber wieder nach Hause kam .
Irgendwann müssen meine Eltern aber gesagt haben jetzt ist „Schluss mit Lustig“, ich weiß nicht mehr ganz genau in welchem Jahr mein Vater angefangen hat den Hof abzugrenzen. Ich habe immer erzählt es war 1961. In Berlin haben sie eine Mauer gebaut und mein Vater hat unsere Mauer auf dem Hof gebaut. Zuvor ist die Zichoriendarre - die Alte Kaserne - eingestürzt. Mein Vater wollte hier noch Ställe für das Vieh bauen, als eines Tages in einer Mittagspause der Giebel an der Sraße von der Zichoriendarre einstürzte. Zum Glück kam niemand zu Schaden. Nun gab es Steine und Holz in Hülle und Fülle und mein Vater konnte damit etliche neue Projekte umsetzten. Eines davon war der Mauerbau quer über den Hof. Jeden Abend wurde ein Stück gemauert. Auch die Mauer an der Straße war eines seiner Projekte. Nach der Arbeit in der LPG und neben der Versorgung des eigenen Vieh und zusätzlichen Rüben verziehen bis zum Sonnenuntergang, wuchs die Mauer auf eine Höhe von ca. 1,6 Meter. Und die „Alte Kaserne“ war bald Geschichte. Meine Mutter bekam anschließend dort noch einen Blumengarten. Ein noch treffender Grund war wahrscheinlich, dass durch den Eintritt meines Vaters in die LPG, die Wirtschaft mit den Tieren auf dem eigenen Grundstück nicht mehr intensiv betrieben werden musste. Werners jedoch noch die Kälberzucht der LPG in den Ställen des Speichers und der Darre betrieben. Die Mauer führte aus Richtung des Fotograf geradlinig in Richtung linke Ecke zur Veranda und dann ca. 1 Meter vor der Veranda nach rechts bis zur rechten Seite. So das vor der Veranda ein kleiner Gang zum Fenster putzen blieb. So verlief auch die Grundstücksgrenze mit den Grenzsteinen. Wie schon erwähnt, die Holzveranda gab es zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Sie wurde durch eine mit Ziegelsteinen ersetzt und die Fenster die dort verbaut wurden stammten wahrscheinlich von Raeckes Wintergarten am Großen Haus. Aber das ist jetzt Spekulation. Durch den Mauerbau und der Abschaffung der Viehhaltung auf dem Hof, wurde dieser jetzt grün. Kirchbäume wuchsen, eine Birke an der Hoftür, Jasminsträucher und Forsythie an der Mauerseite. Auf Werners ihrer Seite, konnte ich noch lange die Kälber beobachten wenn sie ihren Auslauf hatten oder ausgemistet wurde. Auch der Speicher wurde intensiv genutzt. Tonnen von Weizen wurden jedes Jahr dort von der LPG mit einem Gebläse in die zwei Etagen gepustet. Es wurden sogar Teile von Decken abgestützt, weil die Last zu groß wurde. Als dann mehre Jahre immer wieder durch die Lagerung eine Kornkäferplage aufkam, wurde die Lagerung eingestellt. Man scheute aber nicht davor den Holzfußboden in der obersten Etage herauszureißen und die Bretter für den Bau eines Schweinestalls in Groß Rodensleben? zu nutzen.
1961 -  Der Bau der Mauer Das Foto wird im Textverlauf für die Erläuterungen noch mehrmals angezeigt! Blick auf den Speicher. Er hatte damals noch einen Aufbau, vermutlich für die Trocknung. Die Veranda am Haus hat Rudi Meyenberg um 1955 gemauert. Der Stein davor existiert heute noch. Um 1965. Ich auf unserem Hof. Die Mauer ist fertig. Hinten links die damals noch obligatorische Teppichstange. An der Mauer noch kleine Sträucher. Veranda und das Fahrrad von meinen Bruder Günter
Das Haus gehörte mit zum Anwesen des Reackeschen Hofes, dessen Abschluss rechts der „Speicher“ oder früher auch „Kaserne“ genannt bildete. Das Haus wurde möglicherweise auch als Altenteil konzipiert und beherbergte bis zum Kriegsende 1945 das Laboratorium zur Pflanzenzucht - Raeckescher Dickkopfweizen -. Durch die Bodenreform wurde das Haus und der Hof geteilt und den o.g. Familien übergeben. Mein Opa, Otto Meier, Arbeiter und Verwalter bei Raecke, kaufte seine Hälfte bewirschaftete diese als Neubauer. Am Haus sind noch die Freileitungen zu sehen, die den Strom zu der Darre auf der der Fotofraf steht, leiteten. Der Schatten rechts oben und unten auf dem Bild zeigen den Fotograf und einen noch damals vorhanden größeren Aufbau auf der Darre. Links hinten ist ein Teil des Anwesens der Familie E. Schwitzer zu sehen und der große Ahornbaum vor Pitschmanns Haus (nicht auf dem Bild), dass von dem Kolonisten Emanuel Jung (1771) gebaut wurde. Der Fotgraf ist mein Bruder Günter, der seinen Bruder Georg fotografiert und damit ein unwiederbringliches Zeugnis des damaliegen Grundstücks für uns festhielt.
Obige Aufnahme entstand wahrscheinlich in den Jahren um. 1949 bis 1955 .
Und dennoch sind schon etliche „Gebrauchsspuren“ vorhanden die man eigentlich nach 60 Jahren nicht erwartet? Auf dem Foto nicht zu erkennen, am die Sandsteinsockel schon etliche Auswaschungen und Verwitterungen, insbesondere neben der Veranda, der Südseite des Hauses. Die Rollläden sind defekt und die Holzfenster schon sehr luftig.
Solche Grude hatten wir in Benutzung. Erst stand sie oben auf den Flur , später unten in unsere Küche. Skizze zum Untergeschoß des Wohnhauses. Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher Gastwirt Erich Memel beim Bier zapfen! (1970/1980? Foto A. Memel) Foto von 1957. Auch einen Großen Mistberg gab es dann auf dem noch gemeinsamen Hof. Monika Langer und Udo Foto vor 1960. Meine Mutter melkt gerade unsere Kuh Blume. Rechts ein großer Schleifstein zum schärfen der Ackergeräte. Mein Vater mit seinem Pferdegespann. Das Haus 1992 Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher Hofseite = Südseite, links Torweg, rechts Speicher

Hemsdorfer

Ein LKW H6, wie ihn Schulzes hatten. Ich werde jetzt mal versuchen das Haus weiter zu beschreiben, wie ich es in meiner Kindheit vorgefunden und in Erinnerung behalten habe. Mein Bruder Dieter vor der Veranda vor 1960.
1992. Die Mauer auf den Hof ist gefallen. Das Haus ist wieder eins und es wartet viel Arbeit.
Wenn man genau hinsieht, sind noch weitere Personen auf dem Foto. Links an der Veranda ist noch eine Frau zu erkennen. Es könnte Minna Meier, meine Oma sein. Und links im Eingang meine Mutter Hildegard.